„Alles ändert sich, nichts verschwindet.“ – Ovid
Das neue Tanzstück „Siren“ des schwedischen Choreografen und
künstlerischen Leiters des Danish Dance Theatre, Pontus Lidberg, ist
inspiriert vom Sirenen-Mythos des Homer-Epos. Das Stück handelt von
Odysseus lustvoller Nostalgie sowie dem Lied der Sirenen als Quelle
kreativer Inspiration. Es ist keine Erzählung dieses bestimmten Mythos
oder einer anderen Geschichte, sondern eine Choreografie, die die
Themen Sehnsucht, Kreativität und Einsamkeit beleuchtet.
Der Tanz steht in dieser Inszenierung in ständigem Dialog mit
filmischen Projektionen und Animationen. Wasserbilder stellen eine
vom Meer geprägte Welt dar, in der Seeleute Gefahr laufen, die
Orientierung zu verlieren oder sogar ihr Leben. „Siren“ befasst sich
mit den Schwierigkeiten menschlicher Beziehungen, Kommunikationsproblemen
und der Isolation, die viele in einer von sozialen
Medien beherrschten Welt empfinden. Die Produktion inszeniert
verschiedene Geschlechtskombinationen
und jede Tänzerin, jeder
Tänzer nimmt unterschiedliche Rollen und Charaktere an.
Als Teil des Bühnenbildes sieht „Siren“ die Vorführung eines konzeptuellen Films
über Wasser im Dialog vor, mit dem Tanz zu einer visuellen Meditation
von Durchlässigkeit, Fluidität und Veränderung wird: der Durchlässigkeit
zwischen verschiedenen Tanzplänen, Geschlechterfluidität und
Veränderung als das unvermeidliche Schicksal aller Beziehungen.
„Siren“ wurde 2018 mit dem Villanueva-Preis als eine der besten Aufführungen
Kubas ausgezeichnet. Die Villanueva-Preise werden
von der UNEAC, der Nationalen Union der Schriftsteller und
Künstler Kubas, verliehen.
Choreografie: Pontus Lidberg
Dramaturgie: Adrian Guo Silver
Musik: Stefan Levin, Franz Schubert
Lichtdesign: Raphael F. Solholm
Kostüme: Karen Young
Produktion: Grazia Schiavone
Premiere: 31. August 2018,
Festival Occidente Oriente, Rovereto,
Italien
Dauer: ca. 65 Min. ohne Pause